Tagebucheintrag vom 20. Februar 2023:
„Habe viele Emotionen gleichzeitig. Habe mich vor ein paar Tagen gefragt, ob man mehrere Emotionen spüren kann (also in ihren Extremen, sowohl negativ als auch positiv). Weil ich mich so gefühlt habe.

Ich spüre Orientierungslosigkeit, Zukunftsangst, Angst vor dem Ende des Aufenthalts und wie ich danach sein werde, was ich tun werde. Ich spüre, wie stark ich Mitgefühl spüre. Und Trauer als eine Emotion, eine der wenigen für mich, die ich klar benennen und analysieren kann. Und dass ich momentan so einen Fleckerlteppich sehe von Sachen, an denen ich arbeiten kann. Aber noch nicht das große Ganze. Gibt es das große Ganze?
Und Freude, die alles überstrahlen kann. Die meine Grundemotion ist. Gelb, also klar, leicht und warm. Und Hoffnung, orange, warm, die sich mit der Freude ausstrahlen kann.
Die Orientierungslosigkeit – wer bin ich, womit identifiziere ich mich, war ein großes Thema bei der Kunsttherapie. Ja, ich sehe schon positive Eigenschaften an mir wie Reflektiertheit, Offenheit. Aber damit identifiziere ich mich ja nicht. Ich identifiziere mich mit Arbeit. Neos, zumeist. Also wer bin ich, wenn ich das nicht bin? Die Therapeutin hat mir bei der Erkenntnis geholfen, dass es hier um Bestätigung geht. Wie bekomme ich Bestätigung, wofür und wie will ich sie denn bekommen? Worin bin ich gut? Verfolge ich die Sachen, wo ich dann auch die Bestätigung bekomme, und verfolge ich sie deswegen? Und welche Rolle spielt denn Prestige bei dem ganzen?“
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